Wandern & Bergtouren

Berichte und Wissenswertes

Berichte und Wissenswertes

Nachfolgend berichten wir in Auszügen über das Erlebte in den letzten Monaten. 

Jochspitze und Kanzberg - 2023

 

 

Jochspitze und Kanzberg
Auf den Spuren der Schwabenkinder durchs Hornbachtal

Eine Bergtour am 29. Oktober zu planen birgt ein gewisses Risiko, aber auch dieses Jahr lies der Winter in den Bergen auf sich warten.

Bei kühlen Temperaturen startete frühmorgens die 9-köpfige Gruppe aus Biberach in Hinterhornbach. Zuerst mal ging es gemütlich durch das malerisch schöne Jochbachtal. Immer unterhalb des mächtigen Hochvogels am wilden Jochbach entlang bis zum Talschluß. Aus dem Talkessel des Jochbachtales führt ein steiler Steig hoch zum Hornbachjoch.

Das Ende des Tales ist eingerahmt von Berggipfeln: im Osten der Hochvogel, dann die beiden Höllhörner- im Norden die Jochspitze und im Westen Karleskopf und Kanzberg.

Denselben Weg wie die Biberacher Gruppe gingen über Jahrhunderte die Hütekinder aus Vorder- und Hinterhornbach auf dem Weg zum Hütekindermarkt in Ravensburg. Auf dem Joch hat man einen wunderschönen Blick auf die Höfats und die Allgäuer Berge. Der Weg der Hütekinder führte diese damals weiter über Gerstruben in Richtung Oberstdorf.

Unser Weg führte uns nun im Schnee auf den Gipfel der Jochspitze. Aufgrund des kräftigen Windes ging es schon nach kurzer Zeit weiter. Vorbei an der Karlesspitze zum langgestreckten Kanzberg.

Durch den Rundweg änderte sich unsere Perspektive und wir hatten nun immer die Hornbachkette mit ihren wenig besuchten Gipfeln im Blick. Vom Kanzberg ging es durch den herbstlich gefärbten Wald wieder hinunter ins Hornbachtal.

Herbsttour auf den Thaneller - 2023

 

 

Herbsttour auf den Thaneller mit grandioser Rundsicht.

Für den 17. Oktober 2023 war die Bergtour auf den Thaneller 2340 m angesagt und es trafen sich 11 Wanderlustige am Bahnhof Biberach . Bei Dunkelheit und Temperaturen um die Null Grad stiegen wir gerne ins warme Auto und fuhren pünktlich um 6:30 Uhr los bis zum Parkplatz Thaneller-Karlift. Von dort aus sahen wir schon unser Ziel, Aufstieg 1030 Hm. Mit Handschuhen und Mützen bewaffnet zogen wir los. An der Talstation vorbei führte uns der Weg leicht bergauf über eine Wiese, an der entlang die Schneekanonen wie ein Spalier standen. Weiter ging es auf einem gut markierten Steig, anfangs noch Wald, später war es dann aussichtsreicher zwischen Latschenkiefern hindurch. Hier genossen wir immer wieder bei einer Trink- und Ausziehpause den tollen Blick ins Tal oder zur Zugspitze im Osten und zum Hochvogel im Westen.  Der Weg wurde immer steiler aber er war gut begehbar und hatte keine größeren Stufen. Dem Steig entlang und das Gipfelkreuz schon im Visier, erreichten wir den relativ flachen Rücken zum Gipfel. Dort blies uns ein kühler Wind um die Nase. Wir wurden mit einer grandiosen Rundumaussicht belohnt. Plansee und Heiterwanger See liegen eingebettet zwischen den Bergen. In dieser Kulisse schmeckte uns das Vesper noch besser! Mit einem letzten Blick auf die Bergwelt, begaben wir uns zum Abstieg, der gut trainierte Oberschenkel erforderte. Zur Einkehr führte eine kleine Bergstraße zum schönsten Ende der Welt, in die Jausenstation in Mitteregg! Danke an Moni für diese herrliche Herbst-Tour! 

Elsbeth Witt

U 21 Bergtour - 2023

 

 

Eine Tour nur für Jugendliche und junge Erwachsene.

Nicht wenige stolperten im Tourenprogramm der DAV Sektion Biberach über den Begriff U 21 Tour und stellten dann fest: da kann ich mich nicht anmelden, denn diese Bergtour wird speziell für Jugendliche und junge Erwachsene angeboten.

Das Interesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Bergtouren ist definitiv da. Aber natürlich am liebsten mit Gleichaltrigen und nicht als einziger Jugendlicher mit lauter viel älteren und viel erfahreneren Wanderern.

Um abzuklären wie groß der Bedarf und das Interesse an solchen Touren ist wurde nun eine extra Tour für jüngere Bergbegeisterte angeboten. Das Interesse war da und rasch war die Tour ausgebucht.

Natürlich sollte eine solche Tour auch auf einen schönen Berg mit spannendem Gelände führen.

Die Tourenleiterin entschied sich für eine Tour auf den 2544m hohen Maldongrat in den Lechtaler Alpen. Nur ein kurzer Teil des Weges führte durch klassisches Wandergelände: Bergwiese und Latschen. Schon nach 300 Höhenmetern wurde es immer felsiger und auf einem schönen Steig ging es entlang der Südseite über mehrere Bergschultern zu einer Rinne. Ein kurzer ruppiger Aufstieg in dieser und dann durfte in festem Fels ein bisschen geklettert werden.

Der Gipfel bot einen tollen Rundumblick: Berge soweit das Auge reichte.

Alle waren sich einig, dass dies eine tolle Bergtour war, und es wurde der Wunsch nach weiteren Touren dieser Art geäußert. Auch 2024 wird es wieder ein U 21 Angebot geben.

Hochkalter, Watzmann und Schärtenspitze - 2023

 

 

Obwohl er nur 2713m hoch ist, kennt ihn fast jeder: den Watzmann. Nachdem letztes Jahr eine Gruppe des Biberacher Alpenvereins seine imposante Südspitze vom Großen Hundstod aus bewunderte, wurde aus der Idee eine ambitionierte Bergtour. Damit sich der weite Weg nach Ramsau lohnt, ging es in einer großen Schleife über sieben Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Am Ende der 4-tägigen Tour waren es dann in der Summe gut 4600 Höhenmeter im Aufstieg und natürlich auch wieder hinunter im oft ruppigen Abstiegen.

Bei besten Wetter, einem stabilen Hoch, ging es mit dem Teilauto an den Hintersee bei Ramsau. Von hier dann weiter mit dem Bus zur 6km entfernten Wimbachbrücke, dem Ausgangspunkt zum Aufstieg auf´s Watzmannhaus auf dem aussichtsreichen Falzköpfel.

Ausgeruht und gestärkt machte sich die Gruppe am nächsten Tag auf zur Watzmannüberschreitung. Zuerst mal ging es noch recht entspannt auf den ersten Gipfel, dem 2551m hohen Hocheck. Ab hier ist der Weg dann deutlich ausgesetzter, der Weg auf dem Grat zur 2713m hohen Mittelspitze bietet spannende Tiefblicke zum 2000m tiefer gelegenen Königssee.

Nach einer kurzen Pause am höchsten Punkt der 4-tägigen Tour wurde das nächste Ziel anvisiert: die mächtige Südspitze. Diese ist ein Meter niedriger als die Mittelspitze, wirkt aber viel größer und ist nur durch fast 2 Stunden kraxeln im felsigen, ausgesetzten Gelände erreichbar.

Nach so viel Genussklettern war nun leider der doch recht ruppige Abstieg ins Wimbachgries unumgänglich. Dieser hat es in sich und zieht sich. Umso größer war die Freude, als dann die Wimbachgrieshütte in Sichtweite kam.

Nach der Übernachtung in der Grieshütte war das nächste Ziel die Blaueishütte. Der direkte Weg zu dieser führt über die Eisbodenscharte und die 2153m hohe Schärtenspitze ins Blaueiskar mit den Resten des Blaueisgletschers.

Der letzte Tag gehörte dem Hochkalter. Im Gegensatz zum Watzmann wurde dieser nie mit Eisen gezähmt und bietet einige Kletterstellen im zweiten Grad. Frühzeitig ging es los: ein kurzer Aufstieg im Geröll und dann über den schönen Fleck, den Rotpalfen, den Kleinkalter auf den 2607m hohen Hochkalter. Alle waren sich einig: die Tour auf den Hochkalter ist das Highlight der gesamten Tour durch die Berchtesgadener Berge!

Übers Ofental und durch die Wälder des Klausbachtales ging es zurück zum 2000m tieferen Parkplatz am Hintersee.

Landsberger Hütte - 2023

 

 

Dieses Jahr fand die geplante Wanderung mit den Freunden des CAI Asti ohne Beteiligung aus Italien statt, da sich niemand aus Asti angemeldet hatte.

Die Wettervorhersage für die 4 Tage auf der Landsberger Hütte war nicht besonders gut. Es wurde schwül-heißes Wetter mit zum Teil kräftigen Gewittern vorhergesagt. Trotz allem machten wir uns am ersten Tag von Rauth durch das wild romantische Birkental auf zur Hütte. Alle waren froh, dass ein Teil des Weges durch lichten Wald verlief, so dass die Hitze uns nur im letzten Drittel des Weges wirklich zu schaffen machte. Für viele bot die „Lache“, der Bergsee unterhalb der Hütte, die lang ersehnte Abkühlung. Die angekündigten Gewitter zogen erst in der Nacht durch.

Der klare und kühle Freitagmorgen versprach einen herrlichen Bergtag, der uns über das Lachenjoch und das Gappenfelder Notländ zur Leilachspitze führen sollte. Da der Weg nach dem Krottenkopfjoch immer anspruchsvoller wurde, wollten einige aus der Gruppe auf die Gipfelstürmer warten und solange die ungewöhnlich schöne Aussicht auf den Hochvogel, die Hornbachkette und die Lechtaler Alpen genießen. Aber ein aufziehendes Gewitter zwang die Gipfelstürmer kurz vor der Leilachspitze zur Umkehr. Auf dem Rückweg zur Hütte verzog sich das Gewitter wieder und so entschloss sich die Gruppe doch noch einen Gipfel zu machen. Ein Teil entschied sich für die Lachenspitze, ein Anderer für die etwas niedrigere Steinkarspitze. Alle wieder vereint auf der Hütte genossen wir dann am Abend bei sehr gutem Essen diesen schönen Tag.

Wegen vorhergesagten schweren Regenfällen für die folgenden Tage entschlossen wir uns früher als geplant nach Hause zu fahren. Der Samstag war nochmals ein schöner Wandertag, der uns gleich 2 Gipfel, die Schochenspitze und die Sulzspitze bescherte. Sogar Edelweiß am Wegesrand konnten wir bewundern. Am Nachmittag fuhren wir mit wunderschönen Landschaftseindrücken im Gepäck wieder nach Hause. Kurz nach der Abfahrt in Tannheim begann es wie aus Kübeln zu schütten. Trotz der sehr labilen Wetterlage wurden wir an keinem Tag nass. Etwas betrübt waren wir dennoch, da wir die Wanderfreunde aus Asti vermisst haben. Vielleicht klappt es nächstes Jahr wieder mit einer gemeinsamen Tour.

Hans Braunger

Zwei schwere Klettersteige waren das Ziel des DAV Biberach - 2023

 

 

Seeben- und Tajasteig im Angesicht der Zugspitze

Sieben Bergsteiger/innen machten sich am Freitag auf den Weg zum Parkplatz der Erwalder Almbahn. Hier begann dann der Aufstieg zum Seebensteig. Erst mäßig, dann steiler ging es in ca. 40 min. zum Fuss der Seebenwände. Durch diese führt der Steig mit seiner Schwierigkeit D/E entlang eines Wasserfalles gute 200 Hm hinauf auf eine Terrasse. Der Durchstieg forderte von den Teilnehmern all ihr Kletterkönnen und kräftiges Zupacken. Entsprechend notwendig war eine ausgiebige Pause auf der Almterrasse. Nun erfolgte am Seebensee vorbei der Aufstieg zur Coburger Hütte auf 1920 m. Nach einem gemütlichen Abend und sehr guter Verpflegung und Hilfestellung durch das Personal der Hütte machten sich 5 Teilnehmer an den Aufstieg zur Tajakante. Eine Teilnehmerin hatte sich das Knie am Vortag überstrapaziert und stieg tagsüber gemütlich in Begleitung zur Bahn ab. Der Tajasteig führt über 650 Hm im Schwierigkeitsgrad C/D auf dem Westgrad auf den Vorderen Tajakopf mit 2450 m. Dieser Steig war zwar leichter aber durch seine Länge glich sich dies wieder aus. Aber wir wurden durch eine sich bei jedem Meter Höhengewinn verändernde Sicht bei bestem Tourenwetter belohnt. Der Abstieg erfolgte dann auf dem Normalweg wieder zurück zur Coburger Hütte. Während des Abstiegs konnten wir noch einen massiven Bergsturz vom Drachenkopfbeobachten, der aber keinen weiteren Schaden anrichtete obwohl durch die Sturzbahn des Schuttes ein Weg führt. Auf der Coburger Hütte wurde dann nochmals Flüssigkeit nachgetankt und das zurückgelassene Gepäck aufgenommen, um dann die letzten 1000 Hm am Seebensee vorbei und über die Hohen Gänge durch einen anderen Teil der Seebenwände hinunter zum Parkplatz zu steigen. An der Talstation trafen dann alle wieder zusammen und traten gemeinschaftlich die Heimfahrt an. Der Dank gilt allen Teilnehmern für die gegenseitige Hilfe und ihr kameradschaftliches Verhalten. So werden Bergtouren zu einem unvergessenen Erlebnis.

Hermann Schiebel

Über den Riezler-Steig auf den Thaneller - 2023

 

 

Überschreitung des Reuttener Aussichtsberges

Wuchtig thront er mit seiner dunklen Nordwand über dem Talkessel von Reutte: der 2341m hohe Thaneller.

Diesen Aussichtsberg wollte eine Gruppe der DAV Sektion Biberach überschreiten: im Schatten hoch über die schattige Nordwand und dann runter über den Normalweg auf der Südseite. Um sich den 10km langen Rückweg von Berwang nach Heiterwang etwas angenehmer zu gestalten wurden morgens die Fahrräder ins Fahrzeug geladen. An der Talstation der Thaneller Bahn bei Berwang wurden diese dann abgestellt und es ging mit dem Fahrzeug wieder zurück nach Heiterwang. Von dort startete der Weg in Richtung Thaneller.

Der Riezlersteig ist ein gesicherter und gut markierter Gipfelzustieg via Nordwand. Die abweisende Felswand entpuppt sich aus der Nähe als gut gegliederter Fels mit schottrigen Querbändern, zerklüfteten Rinnen und gut gestuften Rippen. Die dolomitisch anmutende Nordwand wird geschickt mit einer Mischung aus einfachen Pfaden, kurzen Seilsicherungspartien und gut gestufter freier Kraxelei recht kurzweilig überwunden.

Nach einer aussichtsreichen Rast auf dem Gipfel des Thanellers ging es auf der Südseite entspannt hinunter in Richtung Berwang. Dieses liegt rund 350 m höher als Heiterwang, so dass die Rückfahrt mit den Fahrrädern ein entspanntes Vergnügen war.

Wanderwoche in den Bielleser Alpen - 2023

 

 

Die letzte Juliwoche verbrachten neun Bergsteiger aus Biberach und zwei aus Asti in den Bielleser Alpen im Piemont. Die Anfahrt erfolgte mit dem Teilautobus. Die Unternehmung begann am Nachmittag mit einer ausführlichen Stadtführung durch Frau Annalisa Gotti über die Geschichte und heutigen Probleme durch die Provinzhauptstadt Biella. Bielle besaß 3 Jahrhunderte hindurch eine bedeutende Wollindustrie von der Wollverarbeitung bis zum topmodischen Kleidungsstück. Der Abend wurde in einer guten italienischen Tratoria verbracht und die erste Nacht war noch sehr komfortabel im Hotel. Der nächste Tag brachte uns mit dem Bus zum Santuario d‘Oropa, eine durch die Könige von Italien erbaute heilige Stätte der Schwarzen Madonna. Viele interessante Details und Eindrücke wurden uns bei einer Führung, ebenfalls durch Frau Cotti, zu diesem großen Komplex vermittelt. Dabei war unter anderem eine Begehung der Terasse an der Hauptkirche und ein Rundgang unter der Kuppel in 45 m Höhe. Vor dem Aufstieg zur ersten Hütte genossen wir noch Polenta mit Butter und Gewürzen. Dem folgte dann der Aufstieg zum Rifugio Rosazza (1880m). Eine kleine Berghütte mit nur 19 Schlafplätzen die wir ganz für uns mit einer perfekten Hüttewirtin und sehr guter Verpflegung gekocht auf einem Holzherd hatten. Die folgende Nacht gestaltete sich allerdings bei starkem Sturm recht unruhig. Am nächsten Tag führte unser Weg erst an einer stillgelegten Bergstation ( noch mit Seil und Gondel ) vorbei um dann am Lago de Mucrone vorbei hinauf auf die Bochetta del Lago (2220m) zu gelangen. Hier konnte der Gewichtige 8-Tage Rucksack deponiert und der Monte Mucrone (2335m) ( an der verfallenden Bergstation der Sektion 2 vorbe ) bestiegen werden. Der Ausblick fiel auf Biella, die Poebene, den Monviso, Mont Blanc, Matterhorn und Monte Rosa. Der Weiterweg ging nun in stetigem auf und ab bis zum Rif. Coda (2283m). Nach einem wiederum guten Essen und einer erholsamen Nacht erfolgte der Start ins Weltall. Ein kurzer Abstieg führte uns hinunter auf den Colle Sella (2220m) um den anspruchsvollen, westlichen Steig hinauf auf den Monte Mars (2600 m) zu erreichen. Vom höchsten Punkt unserer Tour gab es recht gemischte Ausblicke. Der Nebel aus der Poebene herauf gab immer Ausblicke in wechselnde Richtungen frei. Der Abstieg führte uns über den östlichen Grat in ähnlicher Schwierigkeit hinab in den Colle Chardon (2210m) und dann gen Norden zum Rif. Barma (2022m). Unterwegs gönnten sich ein paar Unerschrockene noch eine Abkühlung im Lago Barma. Das Rifugio Barma bot das Kontrastprogramm zu den bisherigen Unterkünften. Neu erbaut und perfekt der Umgebung angepasst wartete es mit allen Annehmlichkeiten und großzügigen Räumlichkeiten auf. Nach einem wiederum sehr guten Essen erfolgte dann tags darauf der Abschied von diesem überraschenden Komfort und der Weg führte in starkem auf und ab über den Colle Marmontana (2325m), die Crenna Dou Leui (2315m) und den Colle della Vecchia (2200m) zum Rif. Vecchia (1872m). Hier war dann die italienische Hüttenwelt wieder in Ordnung. Aber auch hier in der kleinen Unterkunft war das Essen und die Nachtruhe wieder in Ordnung. Der letzte Tourentag forderte den Teilnehmern noch einmal alles ab. Erst ein langer, steiler Anstieg zum Colle Chaparelle (2269m), dann ein schwieriges Wegstück zum Colle Bosa (2150m) und 1200 Hm Abstieg nach Piedicavallo wo uns eine hervorragenden Pizza erwartete. Hier galt es nun Abschied nehmen von unseren italienischen Freunden die sich mit dem PKW abholen ließen. Uns brachte der Bus zurück nach Biella wo wir uns nochmals im Hotel einquartierten und den Abschluss in der Hotelbar feierten. Unser Dank gilt der Organisatorin und Tourenleiterin Monika Schumacher. Das Tourengebiet ist durchaus empfehlenswert. Noch vorhandene intakte Natur, viele Blumen, Einsamkeit und super Verpflegung bei viel Herzlichkeit. Die Wegauszeichnung ist nicht sehr üppig und die Wegepflege ist offenbar nicht gerade gut geregelt. Also ist ein gesundes Gefühl für die Wegführung und Trittsicherheit erforderlich. Wer diese Voraussetzungen mitbringt kann hier Berge pur erleben.

Hermann Schiebel

Ochsenhofer Köpfe und Grünhorn im Kleinen Walsertal - 2023

 

 

6 Teilnehmer:innen starteten am Sonntagmorgen um 6:30 Uhr in Biberach in Richtung Kleinwalsertal. Ziel war die Kammwanderung über die Ochsenhofer Köpfe zwischen dem Walmendinger- und Grünhorn. Zwischen zwei Gewitterfronten am Samstag und Montag erwischten wir ein tolles Zwischenhoch – Perfekt für eine Gratwanderung. Angekommen in Baad bei schönstem Wetter liefen wir hoch an der Stutzalpe und Oberen Lüchelalpe vorbei bis zur Mittelbergscharte. Hier beginnt die 4 Kilometer lange Kammwanderung. Mit toller Aussichten nach links auf den Widderstein und nach rechts zum Ifen stiegen wir nun zum Muttelbergkopf hinauf – unsere ersten „Gipfel“. Von hier im stetigen auf und ab Richtung Westen über die Litzescharte, Ochsenhofer Kopf bis zur Ochsenhofer Scharte. Mit tollen Blumenwiesen und Blicke auf die Allgäuer Berge, den Arlberg und das ganze Kleinwalsertal. Begleitet von blauem Himmel und Sonnenschein. Eine kurze Rast auf halbe Strecke um die Aussicht zu geniessen war willkommen. An der Ochsenhofer Scharte angekommen, war die Gruppe einstimmig für den weiteren Aufstieg auf das Grünhorn. Also weiter ging es zum dortigen Gipfelkreuz. Hier legten wir eine tolle Mittagspause ein. Gestärkt ging es dann auf dem schmalen Wanderpfad hinab zum Starzeljoch. Ab hier führte unser Weg an der Starzelalpe vorbei über die äußere Turaalpe wieder nach Baad zurück.

In Baad dann noch eine Einkehr um etwas Kühles zu trinken bevor wir die Reise nach Hause antraten. Ein toller Tag!

Grundkurs Bergtouren - 2023

 

 

Auch dieses Jahr bot die DAV Sektion Biberach wieder einen Grundkurs Bergtouren an.

Dieser Kurs richtet sich speziell an Mitglieder und auch zukünftige Alpenvereinsmitglieder, die wenig oder keine Kenntnisse im anspruchsvollerem, alpinen Gelände besitzen.

Inhalt des Grundkurses sind elementaren Grundtechniken und Verhaltensweisen zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Planung und Durchführung von Bergtouren.

Wie schon in den vergangenen Jahren ging es in die Silvretta auf die Saarbrücker Hütte. Das abwechslungsreiche Gelände dort, bietet alles was der Kurs benötigt: vom einfachen Weg, über steile Altschneefelder, bis zur Felswand.

Die theoretischen Inhalte wie Tourenplanung, Gehtechnik, Wetter- und Kartenkunde sowie Verhalten im Notfall wurden bei den Touren dann in die Praxis umgesetzt.

Das urige Ambiente der Saarbrücker Hütte, welche am Fuße der beeindruckenden, teilweise vergletscherte Litzner-Seehorngruppe auf 2538m liegt, begeisterte die Teilnehmer des Grundkurses. Das Wetter war deutlich besser als angekündigt, so dass zwar immer wieder ein lehrplanmäßiger Blick zum Himmel unvermeidbar war, der große Regen zur Freude aller aber ausblieb.

Die Steinbock Gruppe, welche am Sonntagvormittag dann auch noch ganz entspannt ihr Kletterkönnen vorführte, war für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kurses ein weiterer unvergesslicher Eindruck aus dem Vorarlberger Teil der Silvretta.

Begehen von Wegen, Steigen, weglosem Gelände und Schneefeldern. Übungen für das Verhalten bei Alpinen Notfällen.

Während des Wochenendes auf der Saarbrücker Hütte (Silvretta) können die Teilnehmer*innen unter Anleitung im vielseitigen Alpinen Gelände wichtige Gehtechniken erlernen, sich ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Theoretisch besprochene Inhalte werden vor Ort in die Praxis umgesetzt.

Wilde Wege im Wilden Kaiser - 2023

 

 

Das Kaisergebirge zwischen Kufstein und St. Johann in Tirol gehört zu den bekanntesten Gebirgsgruppen in den Ostalpen.

Das Kaisergebirge gliedert sich in den überwiegend aus blankem Kalkfels bestehenden Wilden Kaiser sowie den davon nordseitig gelegenen Zahmen Kaiser.

Die beiden Bergketten sind durch das Stripsenjoch mit einander verbunden. Unterhalb des Stripsenjochs, ganz am Ende des Kaiserbachtales liegt das Hans- Berger- Haus. Dieses war das Ziel der Biberacher Gruppe.

Mit dem Zug ging es nach Kufstein und Dank des hervorragendes Kufsteiner Nahverkehrs konnte die DAV Gruppe schon am frühen Nachmittag sich auf den langen Weg durch das malerische Kaiserbachtal machen.

Der Wilde Kaiser mit seinen spektakulären Kalkformationen kann nur auf langen, anspruchsvollen Wegen erkundet werden.

Am ersten Tag ging es dann über die Scharlinger Böden zum Einstieg des Gamsänger-Steiges und auf diesem durch die ruppige Rote-Rinn-Scharte auf die Rückseite der Ellmauer Halt. Der Gamsänger- Steig führte die Biberacher DAV´ler über spektakuläre Eisensteige in Richtung Kopförl. Vom Kopförl ging es unterhalb von den Karlspitzen und dem Totenkirchl durch den Hohen Winkel in Richtung  Hans-Berger- Haus. Nur nicht zu spät kommen: es wäre unverzeihbar zum wirklich hervorragenden Essen im Hans Berger-Haus zu spät zu kommen!

Am zweiten Tag ging es gestärkt über den Gütlersteig durch ein weiteres wildes und langes Kaisertal in Richtung Sonneck.

Charakteristisch für die tiefeingeschnittenen Kaisertäler sind die steilen Kalkwände welche die Täler flankieren. Die Täler sind karg und steil mit gigantischen Felsbrocken umgeben von steilen Geröllhalden.

Der Name ist Programm: ein wildes, majestätisches Gebirge.

Aufbaukurs Fels - 2023

 

 

DAV Biberach unterwegs am Maldongrat

Nicht nur die Teilnehmer des Grundkurses Bergtouren, sondern auch weitere Teilnehmer von Wandertouren der Sektion Biberach äußerten immer wieder den Wunsch nach einem Trainingskurs im anspruchsvolleren Felsgelände.

Der unbekannte Maldongrat mit seinen 2544 m Höhe in den Lechtaler Alpen mit seinem wunderbar griffigen Kalk bietet ein perfektes Übungsgelände.

Dazu startete die Biberacher Gruppe am Hahntennjoch auf knapp 1900m Höhe. Zum Steinjöchel geht es 300 Höhenmeter entspannt über einfaches Gehgelände. Aber dann wird es schnell spannender, denn es wird felsig. Ab jetzt ist Trittsicherheit und Spaß am alpinen, felsigen Gelände gefragt. Zuerst sind es Schrofen, aber schon bald führte der Weg über wildes, aber immer noch einfaches Felsgelände zu einer schuttgefüllten Rinne. Nach dieser kann man über erstaunlich festen Fels weiter zum Gipfel des Maldongrates klettern. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die wilde und berüchtigte Heiterwand. 

Natürlich war auch der Gipfel das Ziel, aber hauptsächlich ging es um die Bewegungsgrundlagen beim Begehen von felsigem Gelände und die Grundregeln wie zum Beispiel die Drei-Punkt- Regel oder den Körperschwerpunkt beim seilfreien Klettern am einfachen Fels.

Der Rückweg erfolgte kurzweilig auf demselben Weg.

Sicheres Verhalten auf Altschneefeldern - DAV Sektion Biberach bietet Sicherheitstraining an - 2023

 

 

Die meisten Bergwanderer fürchten sie: Altschneefelder welche überquert werden müssen. Besonders an nordseitigen Hängen hält sich der Schnee oft lange.

Zu Beginn der Wandersaison berichten die Medien über zahlreiche Unfälle, welche sich auf Schneefeldern ereignet hatten.

Wenn man weiß wie man Altschneefelder richtig begeht können Unfälle meist verhindert werden. Sollte man doch mal ins Rutschen kommen, dann muss man den Sturz schnellstmöglich abbremsen bevor man Geschwindigkeit aufnimmt und im schlimmsten Fall ungebremst gegen ein Hindernis prallt.

Um dies alles zu üben bot die Sektion Biberach einen Kurs an.

Bei strahlendem Sonnenschein durften die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an einem steilen Altschneefeld zuerst das richtige Begehen eines Schneefeldes üben. Es wurde nicht nur gequert, sondern auch auf- und abgestiegen bzw. abgefahren.

Natürlich gab es auch jede Menge Tipps und Verhaltensempfehlungen aus der langjährigen Praxis der Kursleiterin.

Mit Begeisterung übten die Kursteilnehmer das Abbremsen eines möglichen Sturzes. In Regenkleidung eingepackt nimmt man beim Rutschen auf dem Altschneefeld ordentlich Fahrt auf und dann Kopf voraus den Hang herunter zu sausen erfordert beim ersten Mal doch etwas Überwindung. Aber durch den flachen schneebedeckten Auslauf am Fuße des Hangs trauten sich alle Teilnehmer*innen und hatten dann großen Spaß an den Rutsch- und Bremsübungen.

Sinnvoll ist das Abbremsen eines Sturzes auf einem Schneefeld regelmäßig zu trainieren, nur so kann man im Ernstfall entsprechend reagieren.

Wanderung um und auf der Gemüse- und Klosterinsel Reichenau im westlichen Bodensee - 2023

 

 Nicht nur Gemüse und Blumen auch großartige Landschaft und weite Aussichten

Sonntagmorgen um 7:43 Uhr Abfahrt für 13 Wanderfreunde des DAV Biberach am Bahnhof in Biberach. Über Friedrichshafen und Radolfszell geht die Bahnfahrt nach Reichenau / Baden. Hier beginnt unser Fussweg. Vom Bahnhof aus überqueren wir erst die B 33 um in ruhigeres Gelände zu kommen und den Damm zur Insel Reichenau zu erreichen. Hier am Zugang zum Damm steht die Kindlebildkapelle. Hier wurden die verstorbenen, ungetauften Kinder der Insel beerdigt, da dies auf der Klosterinsel nicht erlaubt war. Nun führt unser Weg über den künstlichen Damm durch das Wollmatinger Ried hinüber zu Insel. Auf halber Distanz konnten wir die Reste der Befestigungsanlage Schöpflin mit ihren mächtigen Mauern besteigen. Am Eingang zur Insel begegnen wir dem Denkmal des Klostergründers Pirmin. Wir verlassen nun den Bereich des Rad- und Fußweges entlang der Straße und streben unser erstes Ziel die St. Georgskirche in Oberzell an.

 

Da heute St. Georg ist, endet bei unserer Ankunft gerade eine Prozession vor der Kirche. Wir besuchen daher zuerst das angegliederte Museum was sich als optimal herausstellt, da so die Bedeutung und Darstellung der einzelnen Bilder in der Kirche besser eingeordnet werden konnte. Unser Weiterweg führt uns nun hinauf auf den höchsten Punkt der Insel, den Hochwart, von wo uns ein Rundblick in alle Richtungen geboten wurde. Ab hier nun über das Schloss Königsegg hinunter an die ostseitige Schiffsanlegestelle und erfreulicherweise überwiegend am Ufer entlang, auf teilweise schmalen Fusswegen bis nach Niederzell mit der dortigen Egino Kapelle. Was unterwegs immer wieder überraschte waren prächtige alte Bäume und natürlich der Blick auf Konstanz und das gegenüberliegende Schweizer Ufer. Der Rückweg führt weiter am Ufer entlang zurück nach Mittelzell. Hier konnte das Münster mit seinem eindrucksvollen Dachstuhl besichtigt werden. Das gegenüberliegende Café lud zur Einkehr ein, ehe es mit dem Bus wieder auf das Festland ging und per Zug zurück nach Biberach. Pünktlich zum Einstieg in den Bus begann es zu regnen was uns bestätigte, dass ein Schönwetterfenster optimal genutzt wurde. Unser Dank gilt dem Tourenleiter Adolf Xeller für die aufschlussreichen Erklärungen und die umsichtige Wegauswahl.

Hermann Schiebel

Wanderung von Scheffau bei Scheidegg auf den Hirschberg - 2023

Treffpunkt 08.00h in Biberach/Bahnhof. Mit dem Teilauto, besetzt mit 7 wanderfreudigen Teilnehmern, chauffierte uns Tourenleiter Hans Braunger über Scheidegg nach Hirschau. Beim Sportplatz dirigierte uns der Wanderwegweiser, bei herrlich sonnigem Wetter, zum Hirschberg in den Moosweg. Durch einen Mischwald ging es auf einem Schotterweg hinunter zum alten Scheffauer Steg über den Kesselbach. Ein unmarkierter Steig klettert nun, teils über Holzstufen, steil bergauf. Durch Regen in den Tagen zuvor, war die Beschaffenheit des Weges tief und rutschig. Hier haben wir die Grenze zwischen Bayern und Vorarlberg überschritten. Durch den weltabgeschiedenen Weiler Hirschbergsau führte uns der Weg zu den beiden Anwesen von Wart. Weiter ging es auf einem Waldpfad stetig bergauf, dieser mündete dann in einer Weidespur, die uns auf den 1095m hohen Hirschberg führte (mit Kapelle und Gipfelkreuz).

Die Aussicht bescherte uns herrliche Blicke auf den Pfänderturm, den Allgäuer Hauptkamm, die Schweizer Berge mit dem wuchtigen Säntis. Nach einer kurzen Vesperpause wanderten wir talwärts in den Wald hinein. Über Ahornach, Birkenberg und Hegisberg trafen wir bald darauf wieder in Hirschbergsau ein, von wo aus wir die bekannte Route nach Scheffau zurücknahmen.

Bei einer gemütlichen Kaffeerunde in Scheidegg ließen wir den gelungenen Wandertag ausklingen und fuhren anschließend nach Biberach zurück.

Petra Kief

Frühjahrswanderung des DAV Biberach im Salemer Aachtobel

 

 

Mit dem Teilautobus fuhren am Dienstag, 14. März acht Wanderer mit ihrer Wanderleiterin Monika Schumacher über Altshausen nach Taisersdorf, 100 Hm über der Salemer Aach gelegen. Der Föhn hatte nochmals die Oberhand gewonnen, so dass  sich vom Startpunkt aus  ein phantastischer  Blick in die Österreichischen und Schweizer Berge bot. 100 Höhenmeter ging es nun steil bergab in eine geheimnisvolle, enge Wald- und Flusslandschaft. Auf Grund der Regenfälle in den letzten Tagen führte die Aach sehr viel Wasser. Um einen Überblick über dieses alte Naturschutzgebiet zu bekommen, stieg die Gruppe bald zur Ortschaft Hohenbodmann auf. Dort befindet sich ein 37 m hoher Turm aus dem 12. Jahrhundert. Über eine steile, enge Treppe erreichten wir die Spitze. Noch immer war der Föhn aktiv, so dass man von dort oben einen 360 Grad Rundumblick mit dem Bodensee im Vordergrund hatte.

Danach führt der Weg zurück in den Tobel, vorbei an Märzenbechern, Bärlauch und Seidelbast. Beeindruckend war der Blick auf die steilen, hohen, sand- und felsdurchsetzten Hänge, die das Wasser in Millionen Jahren in die Landschaft gegraben hat.

 

Weiter führte der Weg zur Wallfahrtstätte Maria im Stein, einem Heiligtum aus dem 15. Jahrhundert. Es war sehr verkommen. Am Ende des 2. Weltkrieges zogen die Franzosen durch den dazugehörigen Ort. Der Bürgermeister tat den Schwur, falls ohne Zerstörung die Franzosen weiterziehen, das Heiligtum wieder aufgebaut werde. Und so geschah es auch. Ein schöner Rastplatz. Dort wurde Mittagsrast gehalten.

Anschließend wurde es abenteuerlich. In einer wilden, tief eingegrabenen Tobellandschaft führte der Weg dicht am Bach entlang talaufwärts. Kreuz und quer lagen die alten, bemoosten Baumriesen, auch der Biber hat dort eine Heimat gefunden.

Der Regen setzte langsam erst in der letzten Stunde ein, so dass alle Teilnehmer begeistert von dieser Wanderung das Auto in Taisersdorf wieder erreichten.

Ingeborg Grube

Spätherbsttour auf die Rote Wand

 

 

Im Gegensatz zum September bot der Oktober beste Bedingungen für Bergtouren. Vom Schnee, welcher Mitte September gefallen war, war nicht mehr viel übrig.

Am letzten Tag des Oktobers eine spontane Bergtour im Lechtal, diese Chance nutzen einige bergbegeisterte Alpenvereinsmitglieder der Sektion Biberach.

Schon die Fahrt in Richtung Reutte versprach einen schönen Tag: ein farbenfroher Sonnenaufgang und das langsam aus dem Dunkel auftauchende Alpenpanorama begeisterte alle.

Die 2262m hohe Rote Wand ist der Hausberg von Elbigenalp und gehört als Teil der Hornbachkette zu den Allgäuer Alpen. Der Aufstiegsweg befindet sich auf der Südseite und empfiehlt sich als Frühjahrs- oder Sommertour, denn während der Sommermonate kommt man bei dem doch recht steilen Aufstieg möglicherweise ganz schön ins Schwitzen. Ende Oktober genießt man jedoch jeden Sonnenstrahl und freut sich über milde Temperaturen.

Die malerisch gelegenen Söllner Jagdhütten waren der perfekte Platz für eine ausgiebige Pause. Diese liegen am Rande des wilden Balschtekars auf gut 1800m Höhe. Im Norden die selten besuchten Berge, wie der Balschte Turn, die Söllerspitzen, die wuchtige Kreuzkarspitze und natürlich die Rote Wand und im Süden ein uneingeschränkter Blick auf die Lechtaler Alpen.

Die letzten Meter auf den Gipfel der Roten Wand bieten noch ein bisschen anregende Kletterei und dann zu Belohnung einen beeindruckenden Rundumblick: Gipfel soweit das Auge reicht. Bei warmen, windstillen T-Shirt-Wetter genoss die Biberacher Bergsteigergruppe ausgiebig den Ausblick und den letzten schönen Oktobertag.

Claudia Klausner

Abschlusstour: Schönkahler und Pirschling

Bei einem optimalen Zwischenhoch fuhren 9 Personen zu einer Bergtour des DAV Biberach am Sonntag 23. Oktober los. Es erwartete uns ein für die Jahreszeit außergewöhnlich warmer und sonniger Tag. Am Parkplatz im Achtal kurz vor der Grenze zu Österreich lag der Startpunkt. Zuerst nur leicht bergauf entlang des breiten Ächsele-Forstwegs, dann kurz vor der Bärenmoosalpe links weg und auf einem schmalen Wanderpfad zügig hoch zum Sattel zwischen den beiden Ächsele. Dann wieder linksdrehend leicht bergab unterhalb der Nordflanke des Schönkahlers hindurch. Links um die Nordflanke herum erreichten wir auf schmalen Pfad die Hochfläche um die Pfrontneralm. Das Personal sowie das Vieh ist längst wieder im Tal und die Almen liegen einsam an den Hängen. Hier erwartet uns ein herrlicher Blick auf Aggenstein, Gimpel, Rote Flüh und ganz nah der Einstein. Nun ging es etwas steiler bergauf über die Wiesen bis zum Gipfel des Schönkahlers. Von hier dann ein schöner Blick auf die Tannheimer Berge vom Neunerköpfle über die Rohnenspitze, Ponten und Bschiesser bis zum Kuhgundkopf/Wannenjoch. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Sonne liefen wir etwas bergab und auf dem Höhenrücken zum Pirschling hinüber. Hier wurde am höchsten Punkt mit etwas Fantasie und Windbruch-Holz ein kleines Gipfelkreuz errichtet. Anschließend traten wir den Abstieg an. Nach ganz knapp 15 Kilometer und 740 Höhenmetern kamen wir bei gut 22 Grad wieder am Parkplatz an. Mit einer gemütlichen Einkehr und dem wohlverdienten Kaffee und Kuchen wurde der Tag abgeschlossen. Alle Teilnehmer waren sich einig: so ein schöner, warmer und sonniger Tag war ein toller Abschluss der Bergwanderungen für dieses Jahr.

Valerie Wörz

Übers Steinmandl auf Grünhorn

 

Mit „Rosengarten“ beschreibt man den Teil der Dolomiten, der sich - 20 km östlich der Landeshauptstadt Bozen - von der Seiser Alm bis zum Karer Pass erstreckt und sich durch bizarre Felszacken (Vajolet Türme) und markante Bergformationen (Rosengartenspitze) auszeichnet.

Einer Sage folgend, soll hier der Zwergenkönig Laurin gelebt und einen Garten voller roter Rosen gepflegt haben. Dem Betrachter können sich so an manchen Abenden diese Berge im faszinierenden Farbenspiel der untergehenden Sonne - als Rosengarten – zeigen.

Vom 12. bis 16. September unternahm eine Gruppe mit 8 Personen des DAV der Sektion Biberach eine Wanderwoche im Tierser Tal am Rosengarten. Leiter der Gruppe war Wolfgang Mettenleiter, seit 8 Jahren für die Sektion als Wanderleiter tätig ist.

Einen ersten Eindruck von der Landschaft und der Bergwelt brachte am Anreisetag eine Wanderung von Tiers zur 1834 m hohen Völsegg Spitze. Von dort reichte der Blick ins Eisacktal, hinüber zu den Erdpyramiden von Klobenstein auf der anderen Talseite und bis zum Latemar Gebirge jenseits des Karer Passes.

 

Die Bergwelt von König Laurins Rosengarten erlebt und erwandert

Tourenwoche des Deutschen Alpenvereins in den Dolomiten

Mit „Rosengarten“ beschreibt man den Teil der Dolomiten, der sich - 20 km östlich der Landeshauptstadt Bozen - von der Seiser Alm bis zum Karer Pass erstreckt und sich durch bizarre Felszacken (Vajolet Türme) und markante Bergformationen (Rosengartenspitze) auszeichnet.

Einer Sage folgend, soll hier der Zwergenkönig Laurin gelebt und einen Garten voller roter Rosen gepflegt haben. Dem Betrachter können sich so an manchen Abenden diese Berge im faszinierenden Farbenspiel der untergehenden Sonne - als Rosengarten – zeigen.

Vom 12. bis 16. September unternahm eine Gruppe mit 8 Personen des DAV der Sektion Biberach eine Wanderwoche im Tierser Tal am Rosengarten. Leiter der Gruppe war Wolfgang Mettenleiter, seit 8 Jahren für die Sektion als Wanderleiter tätig ist.

Einen ersten Eindruck von der Landschaft und der Bergwelt brachte am Anreisetag eine Wanderung von Tiers zur 1834 m hohen Völsegg Spitze. Von dort reichte der Blick ins Eisacktal, hinüber zu den Erdpyramiden von Klobenstein auf der anderen Talseite und bis zum Latemar Gebirge jenseits des Karer Passes.

 

Am darauffolgenden Tag startete die Wandergruppe zur „Königsetappe“ ins Rosengarten Gebirge. Eine luftige Drahtseilkletterei brachte die Teilnehmer schnell hinauf von

der Kölner Hütte zum Tschager Joch, mit 2663 m höchster Punkt des Rundweges. Hier eröffnete sich den Bergsteigern ein großartiger Blick hinein ins Zentrum der Rosengartengruppe und zu einer Vielzahl weiterer Dolomitengipfel im Umkreis. Der eindrucksvolle Tag endete in einem Gebirgskar an der Rotwand Hütte, bevor es unterhalb eines Felsbandes wieder zurück zum Ausganspunkt ging.

Der dritte Tag führte die Teilnehmer durch die steile „Bärenfalle“ hinauf zum Mittagskofel in 2183 m Höhe. Bedingt durch die labile Wetterlage kamen an diesem Tag Nebelschwaden vom Tal herauf und zwangen die Wanderer, nach Erreichen des Gipfels zur Umkehr und zum Rückweg auf der gleichen Route.

Am vorletzten Tag wurde die gastliche Grasleitenhütte am Talschluss des Tschamintales

angesteuert. In Verlängerung des Tierser Tales erstreckt es sich in nordöstlicher Richtung. Zahlreiche Quellen aus seitlichen Zuläufen speisen das ansonsten trockene Bett des Tschamin Baches und so kann bis in Höhen von 1600 m noch extensive Almwirtschaft betrieben werden. Der freundliche Wirt der Hütte gab den interessierten Wanderern einen Einblick in die Hüttengeschichte, die in die Anfänge des Alpinismus reichte und im Jahr 1887 begann. Damals errichtete der Deutsche Alpenverein und ihre Sektionen Unterkünfte für Bergbegeisterte. So auch die Sektion Leipzig, die diese Hütte erbaute. Nach 1912 hat sich dann der italienische Staat die Hütte einverleibt und der Stadt Bergamo zugeschrieben.

Am Abschlusstag präsentierte sich das Wetter wieder hochsommerlich, so dass die Wanderer auf dem Panoramaweg zum „Schönblick“ über dem Tierser Tal die wärmende Sonne Südtirols noch einmal genießen konnten. Der kurze Anstieg zum Schluss führte zum „Wuhnleger“, einer Almwiese mit Feuerlöschteich (Foto), in 1500 m Höhe. Hier konnte sich der „Rosengarten des Königs Laurin“ von den Teilnehmern gebührend verabschieden.

Autor, Fotos: Wolfgang Mettenleiter

Cottische Alpen - CAI Asti & DAV Biberach

Partnerschaftstreffen der Wandergruppen von CAI-Asti und DAV-Biberach in den Cottischen Alpen 25. – 28.08.2022

Die Wiedersehensfreude der acht deutschen und neun italienischen Wanderfreunde aus Biberach und Asti war in diesem Jahr besonders groß, mussten doch die geplanten Treffen in den zwei vorangegangenen Jahren pandemiebedingt abgesagt werden. Die Bergwandergruppe aus der Partnerstadt Asti hatte sich für dieses Treffen deshalb auch etwas Besonderes ausgedacht und das alt-ehrwürdige Refugio Albergo Pian del Re, welches 1874 als eines der ersten Stützpunkte für Wanderungen in den italienischen Alpen errichtet wurde, für dieses Treffen ausgesucht. Dieses Refugio liegt in 2010 m Höhe nur wenige 100 m entfernt von der Quelle des Po im Gebiet des 3841 m hohen Monviso in den Cottischen Alpen. Auf der ersten kleinen Wanderung am Anfahrtstag zum wunderschön gelegenen Bergsee Lago Fiorenza, der nur 100 m über dem Refugio liegt, kreuzten einige der schwarzen Alpensalamander den Weg der Wanderer, was eigentlich kein gutes Zeichen hinsichtlich des zu erwartenden Wetters war. Und so waren bereits während des Abendessens am ersten Tag Gewitterdonner in den Bergen zu hören. Der darauffolgende Morgen zeigte sich zunächst grau und regnerisch, doch pünktlich zum Start der ersten großen Bergwanderung um 08:00 Uhr hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich zwischen den sich auflösenden Wolken.

 

Das Wanderziel dieses Tages war der Buco di Viso unterhalb des Colle delle Traversette an der Grenze zu Frankreich. Der Buco di Viso ist der älteste Tunnel der Alpen, erbaut 1448 von Markgraft Ludwig II von Saluzzo in 2950 m Höhe, um den Salzhandel mit der Provence zu forcieren. Kurz vor Erreichen des 75 m langen Tunnels, der gerade so groß errichtet wurde, dass ein Maulesel den Tunnel passieren konnte, trifft man auf Relikte vergangener Kriege in Form von Stacheldraht, ein untrügliches Zeichen für eine ehemalige Grenzbefestigung im Alpenkrieg. Und nach der Durchquerung des kleinen Tunnels im Licht von Taschenlampen steht man auf französischem Boden. Da für den Nachmittag dieses Tages Gewitter und Regen angesagt waren, ging die Wandergruppe auf gleichem Wege zurück zum Refugio und erreichte die Unterkunft genau in dem Moment, als das Wetter umschlug. Damit ergab sich aber auch genug Zeit für eine ausgiebige Merenda, ein Art Vesper, bei der jede/er Teilnehmer/in Spezialitäten seiner Region auspackt und alle gemeinsam bei Wein und Bier diese Speisen teilen. Nach dem Abendessen wurde es dann auch noch ein wenig feierlich, weil der Partnerverein des CAI-Asti in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert und in Ansprachen und Grußnoten dieser Geburtstag gewürdigt wurde. Vom CAI-Asti wurde anlässlich dieses Jubiläums auch eine Festschrift erstellt, die den Mitgliedern des Partnervereines in Biberach als Geschenk überreicht wurde. Der Morgen des dritten Tages begann mit strahlend blauem Himmel, so dass auch der Gipfel des Monviso ohne jede Wolke hoch über dem Refugio zu sehen war  Für diesen Tag war eine Wanderung über 4 Seen am Fuß des mächtigen Bergmassivs des Monviso geplant. Über eine Steilstufe und vorbei an einem Wasserfall ging es zunächst zum Lago Superiore und vorbei am Lago Lausetto zum Lago Chiaretto. Dieser kleine türkis-schimmernde Bergsee liegt inmitten einer wilden Gebirgskulisse direkt unter der Nordwand des Monviso. Sich ständig verändernde Wolkenformationen spielten um die Gipfel der umliegenden Berge und gaben dieser Landschaft ein fast mystisches Gepräge. Verstärkt wurde dieser Eindruck noch durch die donnernden Geräusche der aus der extrem brüchigen Nordwand herabfallenden Steine. Da es in diesem Jahr schon einige größere Bergstürze in diesem Gebirgsabschnitt gegeben hatte, waren auch einige Wege entlang der Nordwand gesperrt. Nach der Rückkehr über den Lago Fiorenza gab es wieder die bei allen Teilnehmern beliebte Merenda und man konnte den Murmeltieren, die sich in der Nähe des Refugio tummelten zusehen. Das typisch piemontesische Abendessen wurde begleitet von langanhaltendem Wetterleuchten über den Bergen. Obwohl auch der vierte Tag mit strahlend blauem Himmel aufwartete, entschlossen sich die deutschen Teilnehmer/innen zu einer baldigen Rückfahrt, um dem zu erwartenden Stau am San Bernardino zuvorzukommen. Kommendes Jahr ist die Organisation für dieses Treffen beim DAV-Biberach und daher wurden den italienischen Freunden des CAI-Asti bei der Verabschiedung die Einladung in die Berge des Tannheimer Tales für 2023 ausgesprochen. Nach einer herzlichen Verabschiedung der beiden Partnergruppen ging es dann wieder Richtung Heimat und da die Überquerung des San Berardino ohne Probleme erfolgte, war auch noch genug Zeit für eine kleine Abschluss-Wanderung in und um Splügen.

Martin Schubert

Ein Meer aus Stein

 

Das Steinerne Meer ist ein eindrucksvolles Karsthochplateau zwischen Watzmannmassiv, Königssee, Hagengebirge, Hochkönigstock und Hochkaltermassiv. Der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen wirkt wie ein zu Stein gewordenes Meer mit wogenden, steinernen Wellen - daher auch der Name Steinernes Meer. So wird es beworben im Internet, auf der Homepage von Bergerlebnis Berchtesgaden. Ob diese Aussage zutrifft? „Ja, absolut!“ war das Fazit der Biberacher Bergsteiger nach einer fünftägigen Tour durchs Steinerne Meer.

Von Saalfelden aus ging es am ersten Tag auf den aussichtsreichen Kienalkopf mit der Peter-Wiechentaler Hütte. Beinahe wäre hier die Tour schon zu Ende gewesen, weil es allen schwer fiel diese Hütte wieder zu verlassen. Der Ausblick auf das Saalfelder Beckenund auf das Gebirgspanorama von den Loferer Steinbergen über die vergletscherten Hohen Tauern bis zum Dachstein ist überwältigend. Dazu noch eine gekonnt renovierte Hütte mit sympathischem Hüttenteam und hervorragender Küche. Hier könnte man es wirklich ein paar Tage aushalten, auch weil direkt hinter der Hütte eindrucksvolle Gipfel locken.

An nächsten Tag ging es auf den aussichtsreichen Schartenkopf und anschließend über die Weißbachlscharte hinab ins Steinerne Meer. Dem Eichstätter Weg folgend, abwechslungsreich an spektakulären Kalkformationen vorbei zum Ingolstätter Haus. 

Vor der dritten Etappe zum Kärlinger Haus am berühmten Funtensee wurde gemeinsam der anspruchsvolle Große Hundstod bestiegen. Der Sage nach sollen sich die Hunde des bösen Königs Watze an seinen steilen Hängen vor Kummer über dessen Ende in den Tod gestürzt haben. Der direkte Nachbar des Großen Hundstods ist das beeindruckende Watzmannmassiv.

Kurz vor dem Abstieg zum Funtensee veränderte sich die Landschaft, es wurde grüner und der Weg führte durch einen lichten Wald aus Zirben und Lärchen hinab zum kältesten Ort Deutschlands, dem Funtensee.

In der Nacht zum Mittwoch begann es zu regnen. Nicht unbedingt das was sich der Wanderer wünscht, aber ausgestattet mit funktionaler Kleidung ist das kein Problem. Die nächste Hütte war das Riemann Haus. Die Biberacher Gruppe entschied sich für die einsamere und landschaftlich eindrucksvollere Variante durchs Viehkogeltal. Der Weg über gigantische Kalkplatten mit vielen Fossilien, Karst in allen Formen, sowie die immer wieder zwischen den Wolken auftauchenden Berggipfel begeisterten die wasserdicht gekleideten Wanderer.

Das Team vom Riemann Haus welches hoch über Maria Alm an der Felswand des Sommersteins thront, kämpft derzeit wie viele Berghütten mit extremen Wassermangel. Auch wenn die Hüttenwirte sich nicht sicher sind ob sie den Betrieb der Hütte bis zum Saisonende aufrecht erhalten können: Gastfreundschaft wird auch hier groß geschrieben.

Zum Abschluss gönnte sich die Biberacher Gruppe noch einen Abstecher auf den Sommerstein, bevor es über den Ramseider Steig zurück zum Fahrzeug in Saalfelden ging.

Claudia Klausner

Fünf Tage im Lechquellengebirge und auf der Biberacher DAV Hütte

 

 

Am letzten Montag im Juli startete die DAV-Tour bei schönstem Sommerwetter ab Lech mit dem Wanderbus Richtung Zug. Von hier aus wanderte unsere achtköpfige Gruppe schweißtreibend übers Älpele 750 HM auf die Göppinger Hütte (2245m). Am nächsten Tag gingen wir bei leichtem Regen über rutschiges Gelände und Felsen in Richtung Biberacher Hütte. Pünktlich zum Starkregen um 12 Uhr fanden wir zusammen mit weiteren Wandergruppen Unterschlupf in der oberen Alpschelle. In geselliger Runde bei Kaffee und einem „Schnapserl“ vergingen die 2 Stunden Aufenthalt wie im Fluge. Nach gesamt 910 HM Abstieg und 520 HM Aufstieg kamen wir mit schweren Schuhen erst spät auf der BC Hütte (1846 m) an. Das gute Essen und die freundliche Wirtsfamilie jedoch entschädigten uns für die anstrengende Tour. Am Mittwoch ging es bei starker Bewölkung in Richtung Braunarlspitze (2649 m). Ab dem Fürggele waren wir meist in Wolken eingehüllt und es wurde dann auch alpiner mit Schotterpfaden und teilweise Drahtseil gesicherten Kletterpassagen. Nach kräftigem Vesper auf der Braunarlspitze, leider ohne Fernsicht, ging es wieder zurück Richtung BC Hütte. Hier kamen wir nach gesamt 910 HM im Auf-und Abstieg und 13 KM Strecke wieder erst kurz vor dem Abendessen an. Bei herrlichem Wetter wanderten und kletterten wir am Donnerstag auf die Hochkünzelspitze (2397 m).

Die sehr gute Fernsicht auf das Alpenpanorama entschädigten uns für den Regen und die schlechte Sicht der letzten zwei Tage. Nach einer langen Pause auf dem Gipfel ginge es eher gemütlich mit weiteren Pausen zurück zur BC Hütte. Hier konnten wir endlich einmal die Terrasse mit Bewirtung genießen. Wie jeden Abend genossen wir wieder das vorzügliche Essen in geselliger Runde. Wir hatten auch hier eine gute Ausdauer und waren immer die letzten welche zu Bett gingen. Nach der Verabschiedung am Freitag machten wir uns auf den Weg Richtung Landsteg (1089 m). Hier begann die letzte viertel Stunde der Regen, welcher immer kräftiger wurde, und wir geschützt unter der Lawinengalerie auf den Ländlebus warteten. Dieser brachte uns dann zurück nach Lech zu unseren geparkten Autos. Damit schloss sich der Kreis, und trotz durchwachsenem Wetter endeten harmonische und erlebnisreiche Tage unter der Leitung von Moni Schumacher.

Wolfgang Kramer   

Grundkurs Bergtouren

 


Die spektakuläre Rettungsaktion der Schüler, welche im Kleinen Walsertal auf einem Grat festsaßen, war tagelang ein willkommener Gesprächsstoff. Aber mal ganz ehrlich: Wissen Sie, dass im Allgäu, in Vorarlberg und in der Schweiz mit der Farbe Blau die schweren Bergwege gekennzeichnet werden? In den Bayerischen Alpen, in den meisten Wanderführern und auf den Skipisten werden einfache Wege oder Abfahrten mit Blau als einfach ausgewiesen.

Die Teilnehmer der beiden Grundkurse Bergtouren sind inzwischen nicht nur bei der Klassifizierung von Wanderwegen sattelfest.

Beide Kurse verbrachten ein Wochenende auf der Saarbrücker Hütte in der Silvretta. Das alpine Gelände dort bietet vielfältige Übungsmöglichkeiten. Sämtliche Geländeformen, vom Steilgras bis zum Fels sind in kurzer Zeit erreichbar. Die Themen sicheres Gehen und Tritttechniken in verschiedenen Geländeformen begleiteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom Aufstieg bis zur Heimfahrt. Leider waren die Altschneefelder dieses Jahr aufgrund des schneearmen Winters auch auf einer Höhe oberhalb von 2500 m Mangelware. Einen kümmerlichen aber noch brauchbaren Rest gab es doch noch unterhalb der Seelücke.

 

Am Fels konnten die Teilnehmer dann ihre Kletterkünste in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausprobieren und können nun dadurch bei der Tourenauswahl den angegebenen Schwierigkeitsgrad mit ihren persönlichen Fähigkeiten vergleichen.

Das etwas wechselhafte Wetter bot ideale Möglichkeiten, um den theoretischen Input zum Thema Wetterkunde vom Theorieabend zu vertiefen. Beeindruckende Wolkenbilder konnte man beobachten: vom Wärmegewitter bis zur Kaltfront, alles war dabei.

Was hoffentlich keiner braucht, aber gut zu Wissen: Verhalten im Notfall. Bis im Ernstfall die Bergrettung da ist, kann viel Zeit verstreichen. Wie versorge ich eine Person in einer Notlage und wie setze ich einen Notruf ab, waren auch Bestandteil des Kurses.

Zusätzlich zu den Übungsphasen im Gelände gab es Tipps zur Pflege und Reparatur von Ausrüstungsgegenständen und zwei Übungseinheiten am Abend mit den Themen Kartenlesen, Geländeformen und eigenständige Tourenplanung.

Claudia Klausner

Zwei feucht-sonnige, aber tolle Wandertage des DAV im Estergebirge

Das Ziel für den ersten Tag war schon bei der Anfahrt nach Eschenlohe zu sehen: Die „Hohe Kisten“, 1922 m , aus dem Tal als felsiger Quader aus den Latschen herausragend. Noch trocken ging es - erst auf Forstwegen, dann auf schmalem Steig durch Wald, erst Mischwald, oben zunehmend nur noch Latschen. Bei der ersten Rast, auf der Pusteralm, setzte Regen ein. Nebel kam dazu. Recht zügig, trotz der etwas unangenehmen Geröllunterlage, erreichten wir die „Hohe Kisten“ - leider ohne Sicht. Aber es war ja die Erfüllung eines Kindheitstraumes unseres Wanderfreundes Rolf. Man hätte also glücklich sein können, wären nicht Regen und auch zunehmende Kälte gewesen. Und ein Gewitter war auch noch in der Nähe. Nass und müde trafen wir gegen 15.30 Uhr an der Weilheimer Hütte ein: eine einfache, aber gut geführte Unterkunft, zwar ohne Trockenraum, dafür aber mit reichlich Kuchen, Kaffee und Tee aufwartender Gastfreundschaft. Auch beim - recht guten - Abendessen begleitete uns der Anblick diverser Wäschestücke, die über dem Ofen trockneten. Die Nachtruhe im - etwas engen - Lager endete für einige schon früh: wegen eines grandiosen Sternenhimmels. Das erste Ziel des zweiten Tages war rasch erreicht: nach 20 min waren wir auf dem Krottenkopf , 2086 m mit unendlicher Fernsicht. Das nächste Ziel: der „Hohe Fricken“ 1940 m wurde über einen sehr schönen Grat erreicht. Dann der Abstieg, er verlief über den „Predigtstuhl“ und schließlich über endlose - und mächtig in die Oberschenkel gehende - Serpentinen nach Farchant. Per Bus und Bahn ging es zurück nach Eschenlohe. Beim Blick hinauf zum wieder sichtbaren „Hohe Kisten“ war man froh, trotz des durchwachsenen Wetters und beträchtlicher 1400 m Auf- und Abstieg, sicher geführt von Hans Braunger, nach einer ingesamt tollen, abwechslungsreichen Tour, wieder am Bus zu sein.

Lutz Keil

Überschreitung der Geierköpfe in den Ammergauer Alpen

Wer auf der Ammerwaldstraße zwischen dem Plansee und dem Schloss Linderhof unterwegs ist kommt an den beeindruckenden Nordabstürzen der Geierköpfe vorbei. Schroff und anweisend ragt ein Gebirgsstock empor.

Die Überschreitung der drei Gipfel ist nicht nur konditionell eine anspruchsvolle Tour, das wilde Gelände ist nur für erfahrene Bergwanderer geeignet.

„Genau das richtige für uns!“ befand eine fünfköpfige Gruppe der Sektion Biberach, packte die Fahrräder in den Bus und los ging es.

Am Fuße des Östlichen Geierkopfes, im Neualpgries wurden die Räder deponiert und von dort ging die Fahrt zum Startpunkt an der Teufelstalbrücke.

Von hier führt ein versteckter Jagdsteig auf den ersten Gipfel, den Westlichen Geierkopf. Der Aufstieg von gut 1100 Höhenmetern verläuft abwechslungsreich durch einen Bergwald welcher immer wieder von schroffen Runsen durchzogen wird.

Der erste Geierkopf wird im Vergleich zu den beiden anderen noch recht häufig besucht und ist auch mit einem ansehnlichen Gipfelkreuz versehen.  Von diesem hat man einen schönen Ausblick über den schmalen Grat welcher über beeindruckende Abstürze zum mittleren Geierkopf führt. Schon bald verliert sich der Pfad in wildem Fels und Geröll und immer häufiger müssen die Hände zum Klettern eingesetzt werden.

 

Vor allem der Weg vom Mittleren zum Östlichen Geierkopf erfordert einiges an Kletterfähigkeit und Gelassenheit bei der Suche nach dem idealen Weg. Immer wieder kann das geschulte Auge dezente Trittspuren und das eine oder andere Steinmännchen entdecken, welches dann die Gruppe durch Fels und Geröll leitet.

Auch der weglose Abstieg vom letzten Gipfel erfordert Trittsicherheit und Improvisationsvermögen den es geht durch Latschen und Steiggras irgendwie runter auf den von oben erkennbaren Wanderweg zum Neualpsattel.

Der Abstieg ins Neualpgries zieht sich: schmale Pfade welche immer wieder von Wasserrinnen unterbrochen werden führen rund 1000m tiefer in den Schuttstrom des Neualpgrieses. Ein Gries ist eine schuttgefüllte Talaue mit Schotterbänken und Schwemmkegeln, welches sich bei starken Niederschlägen in einen Wildfluss verwandelt.

Nach gut 1400 m Auf- und auch wieder Abstieg, sowie rund 10km in anspruchsvollen Gelände freuten sich alle auf die Weiterfahrt mit dem Fahrrad denn zum Standort des Fahrzeuges waren immer noch fast 7km zurückzulegen.

Claudia Klausner

Wanderung im Schmiechtal

Hermann Schiebel   

Sonntag 24. April, es stand eine Wanderung im Schmiechtal und auf den Höhen rund um Justingen an. Der Wetterbericht gar nicht so schlecht. Vielleicht mal kurze Regenanteile mit unter 1 Ltr./m², also zu vernachlässigen. Nach einer angenehmen Zugfahrt über Ulm und dann mit der SAB in Richtung Münsingen war in Hütte der Ausstieg. Kurzer Anstieg und schon war die Bärentalhöhle erreicht. Dann der Anstieg durch das enggeschnittene Bärental hinauf und im Bogen weiter zur Burgruine Justingen. Auf dem Weg begleitet uns immer der Ruf des Buchfinken und die Hänge waren bunt vom Fingerkraut. Nach der Besichtigung der Ruine und den Tiefblicken ins Schmiechtal führte der Weiterweg über die Schlosskapelle hinüber, hier begleitete und der Ruf der Feldlerche, zum Wasserhochbehälter der ersten Albwasserversorgung von 1870 bis 1872 erbaut. Da das Wetter sich nicht so ganz an den Wetterbericht hielt machten wir die Mittagspause in einer unnütz herumstehenden Bushaltestelle. Am Sonntag gibt es von hier nicht eine Busverbindung und da soll man auf den ÖPNV umsteigen ? Der Abstieg in das Schmiechtal an einem großen Wegkreuz vorbei und den Waldabstieg hinunter gestaltete sich von ober herunter recht nass. Unser nächstes Ziel war die historische Pumpstation in Teuringshofen zur oben genannten Albwasserversorgung. Eine große technische Leistung und eine noch größere Erleichterung für die Lebensumstände der Menschen auf der Albhochfläche. Da der Regen nicht nachlassen wollte, ging es eilends zurück zum Bahnhof in Hütten und der Zug um 14:59 wurde zur Rückfahrt über Schelklingen, Ulm nach Biberach genutzt. Es war eine nasse aber deshalb nicht weniger interessante Wanderung die uns vor Augen führte, dass wir nicht aus Zucker sind.